Check-In

Ein Check-in ist eine Übung, die dazu dient, sich mental auf eine konkrete, meist gemeinsame Interaktion wie ein Meeting oder eine Retrospektive vorzubereiten. Damit kannst du als Scrum Master oder als Führungskraft helfen, dein Team mental zu entspannen und sich so besser zu auf das zu fokussieren, was folgt.

Anwendungsgebiet

Im unserem Alltag sind wir mental häufig zeitgleich mit mehreren Themen beschäftigt, selbst wenn wir aktiv nur eine Aufgabe ausführen. Wenn wir für eine Aktivität unsere volle Aufmerksamkeit brauchen, können uns ungelöste Gedankenfragmente anderer Themen die Konzentration erschweren.

Das Check-In bietet uns dazu eine Möglichkeit in einfacher Form eine Atmosphäre fokussierter Konzentration zu schaffen, indem wir uns einmal kurz aller Themen bewusst werden, die uns gerade beschäftigen und sie dadurch für einen gewissen Zeitraum zur Ruhe bringen können.

Ablauf

Alle Teilnehmenden sind eingeladen, kurz zu sagen wie es ihnen gerade geht, welche Gedanken sie gerade beschäftigen und möglicherweise von gemeinsamer Interaktion abhalten, oder wie sie mental zu der bevorstehenden Interaktion stehen.

Der Beitrag kann mit einem “Ich bin da” beendet werden, die Gruppe kann mit “Willkommen” antworten.

Anmerkung

Das „Willkommen“ mag zu Beginn etwas seltsam wirken. Man gewöhnt sich jedoch recht schnell daran. Wenn die Gruppe es albern findet, können die Grußformeln zunächst auch weggelassen werden.

Vereinbarungen eines Check-Ins

Nachfolgende Haltungen und Vereinbarungen haben wir in vielen verschiedenen Check-In-Runden als wertvoll erlebt.

  • Offenheit

    Die eigene Aussage sollte so offen sein, wie wir es uns zutrauen. Manche neigen dazu, ihre Emotionen klein zu reden. Dazu besteht kein Grund. Je offener wir sprechen, desto mehr Vertrauen entsteht.

  • Respekt

    Aussagen werden von anderen Teilnehmenden nicht beurteilt oder kommentiert. Alle bekommen den Raum, den sie brauchen.

  • Vertrauen

    Für das Check-In gilt die Las-Vegas-Regel: Alles was gesagt wurde, bleibt in der Runde. Es ist nicht gestattet, außerhalb des Teilnehmerkreises von Dingen zu erzählen, die dort offenbart wurden.

  • Fokus

    Die aktiven Teilnehmenden fassen sich mit ihren Beiträgen kurz und respektieren so, dass die Zeit aller wertvoll ist.

  • Freiwilligkeit

    Die Teilnahme am Check-in ist freiwillig. Es besteht keine Verpflichtung, etwas zu teilen. Dies darf jede:r mit den Worten “Ich passe” unterstreichen. Die Reihenfolge ist willkürlich, es gibt keine Verpflichtung oder Notwendigkeit für ein Vorgehen reihum.

Check-In erleben

Ein Check-In zu erklären wird seiner Wirkung nicht gerecht. Der Mehrwert erschließt sich durch eine Teilnahme und Regelmäßigkeit am besten. Um die Technik bis dahin ein Stück weit greifbarer zu machen, sieh´ dir jetzt die Zusammenfassung unseres täglichen Remote-Check-Ins als Video an.

Herkunft

"Check-In" stammt aus den "Core Protocols" von Jim und Michele McCarthy, einer Sammlung von Vereinbarungen und Formalismen, die eine effektive Form der Kommunikation anbieten, mit dem Ziel des bestmöglichen Ergebnisses auf fachlicher Ebene.

Mehr über Check-In auf den Seite der Core Protocols.

  • Alex vor einer Gruppe

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