Die systemische Aufstellung für Teams

Die systemische Aufstellung kommt ursprünglich aus der Familientherapie und hilft die Beziehung zwischen Familienmitgliedern zu veranschaulichen. Wir benutzen dieses Tool gerne für kleine Teams, um ihre Sichtweisen zu reflektieren und sich neu aufzustellen.

Nutzen einer systemischen Aufstellung für Teams

Der klare Vorteil einer Visualisierung über eine systemische Aufstellung ist die gemeinsame Sichtweise einer bestimmten Sache. In der klassischen Familienaufstellung wird mit verschiedenen Personen aus der Therapiegruppe gearbeitet, die in die Rolle einzelner Familienmitglieder schlüpfen und im wahrsten Sinne des Wortes im Raum aufgestellt werden. Sie können bestimmte Haltungen annehmen, in Blickrichtungen zu anderen Personen gestellt oder weiter weg und näher dran platziert werden. Hierdurch bekommt die betroffene Person ein anderes Gefühl und eine räumliche Wahrnehmung von Beziehungsverhältnissen die sonst eher verbal und abstrakt existieren.

Aufstellungsarbeit

So wirkt eine systemische Aufstellung für deine agilen Teams

Wie auf dem Bild zu sehen, gibt es Spielbretter die bei Terminen vor Ort mit dem Team gemeinsam genutzt werden können. Aber diese Übung lässt sich auch digital in einer virtuellen Whiteboard Umgebung durchführen. Ziel ist es, eine visuelle Darstellung der Beziehungsverhältnisse herzustellen und für die anderen sichtbar zu machen. So wird es dir als Scrum Master möglich sein, die verschiedenen Interaktionen deines Teams offenzulegen, die Sichtweise Einzelner und die vorherrschende Wahrnehmung des Teamgefühls in eine entsprechende Realität darzustellen. Sich darüber auszutauschen und Perspektiven einzusammeln, führt oft schon zu einem klareren Verständnis und hilft bei der gemeinsamen Ausrichtung.

systemische Teamaufstellung

Anwendungsbeispiel

Stefanie ist Führungskraft in einem Team bestehend aus vier weiteren Personen. Aber irgendwie knirscht es in der Teamkommunikation. Aufgaben werden nicht klar wahrgenommen, Entscheidungen nicht als solche verstanden etc. Auch existiert ein Missverständnis untereinander was den Führungsstil von Stefanie (mal kollegial, mal freundschaftlich, mal bestimmend) angeht. Stefanie weiß sich nicht zu helfen und überlegt, wie sie es schafft aus einer Interpretation ihrer Wahrnehmung klare Aussagen und die Sichtweisen ihres Teams gemeinsam zu reflektieren.

In einem Workshop-Format erhalten alle Teammitglieder ein Holzbrett mit beliebiger Anzahl an Spielfiguren. Die Aufgabenstellung lautet nun, sich selbst und alle Kolleg:innen auf dem Brett so zu verorten, wie es dem eigenen Gefühl bzw. der eigenen Wahrnehmung entspricht. Dies erledigt zunächst jede:r für sich. Stefanie stellt ihrerseits ebenfalls ein Brett auf und platziert einige Figuren näher bei sich als andere, auch die Blickrichtung ist verschieden.


systemische Aufstellung Neu

Nach Ablauf einer bestimmten Zeit (z.B. 10 Minuten) bzw. wenn alle fertig sind, stellt jede Person ihre Sicht auf das Team anhand ihres Spielbretts mit den Figuren vor. So erfolgt reihum ein Austausch, der bereits für Klarheit und Transparenz sorgt. „So habe ich das noch nicht betrachtet, ich wusste gar nicht, dass du dich so weit weg zu uns siehst” oder „Ich dachte immer unsere Sichtweisen liegen gar nicht so weit auseinander” sind nur erste Erkenntnisse die auftauchen können.

Als letzten Schritt wird die Gruppe dazu eingeladen ein gemeinsames Teambild zu entwerfen. Nun können auch Kunden, Stakeholder, andere Teams etc. mit aufgestellt werden, um für die zukünftige Zusammenarbeit ein eindeutiges und klares Bild zu erzeugen. Aus einem impliziten Gefühl, Annahmen und Interpretationen wird so ein explizites Modell, welches z.B. auch für neue Teammitglieder einen besonderen Mehrwert liefert.

Wir empfehlen diese Übung für kleinere Gruppen mit bis zu 6 Personen.

  • Alex vor einer Gruppe

    Dein Team braucht mehr solcher Impulse?

    Mit unseren Team Coachings unterstützen wir euch dabei, euch mit Methoden wie der systemischen Aufstellung näher zusammenzubringen, Vertrauen zu schaffen und fokussiert zu arbeiten.

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